Präzisionsmedizin
Anspruch der modernen Gesundheitsforschung ist das höchste Maß therapeutischer Wirksamkeit bei gleichzeitig minimalsten Nebenwirkungen. Aufgrund seiner individuellen genetischen Konstitution spricht jeder Mensch unterschiedlich auf eine medikamentöse Therapie an. Die großen Fortschritte in der Grundlagenforschung in den letzten Jahren, inklusive Molekularbiologie, Genomik und Bioinformatik haben u.a. zum besseren Verständnis molekularer Prozesse bei der Entstehung von Krankheiten geführt. In Kombination mit weiteren Informationen über den Gesundheitszustand und den Lebensstil lassen sich neue Therapieformen ableiten. Die moderne Diagnostik versucht bei bestimmten Medikamenten oder Behandlungen anhand dieser Informationen genauer vorherzusagen, bei wem sie wirken und bei wem nicht. Das Ziel jeden Menschen entsprechend seiner Bedürfnisse individuell behandeln zu können, ist damit näher gerückt.
Derzeit werden stratifizierte Therapieformen entwickelt, was bedeutet, dass die Patienten in risikoangepasste Behandlungsgruppen geordnet werden, die auf molekularer Ebene unterschiedlich auf Medikamente ansprechen.
Vor der Entscheidung, ob eine bestimmte Therapieform sinnvoll ist, findet eine genaue Diagnostik statt. Hier werden oft Daten aus Labortests herangezogen, die bestimmte Blutwerte messen oder Erbgutveränderungen analysieren. Die Grundlage dafür ist die Kenntnis über bestimmte biologische Merkmale, kurz Biomarker. Viele dieser Biomarker sind erst seit kurzem bekannt. Mit real-time PCR lassen sich viele Biomarker einfach und ohne die Notwendigkeit einer Gewebeprobe (Biopsie) nachweisen. Der Begriff „Personalisierte Medizin“ bzw. Präzisionsmedizin wird daher hauptsächlich für die Anwendung bestimmter diagnostischer Tests verwendet, mit denen dann eine ausgewählte Therapie folgt.
Vor dem Hintergrund aktueller Studien entwickelt CONGEN, sowohl in eigener Forschung als auch im Auftrag, hoch-spezifische diagnostische Schnelltestsysteme und unterstützt auf diese Weise effizient das Therapiekonzept der personalisierten Medizin.
Ein Beispiel ist der, in Zusammenarbeit mit HMNC Brain Health und dem Max-Planck-Institut für Psychatrie München und von CONGEN, entwickelte Multiplex real-time PCR zum Nachweis der ABCB1-Genvarianten (sogenannte SNPs, engl. single nucleotide polymorphisms). Dieser Test unterstützt die Behandlung von Depressionen mit spezifischen Antidepressiva. Anhand der Genvarianten können Patienten identifiziert werden, bei denen viele der gängigen Antidepressiva die Blut-Hirn-Schranke weniger leicht passieren können und die daher schlechter auf die Therapie ansprechen.
Ein weiteres Beispiel ist der Nachweis von HLA-B27 Subtypen mit real-time PCR. Das Humane Leukozyten-Antigen-B27 (HLA-B27) ist ein Zelloberflächenantigen dessen Funktion es ist, den T-Zellen bestimmte mikrobielle Antigene zu präsentieren. Der Test kann unterstützend zur Diagnose von Patienten mit Verdacht auf eine chronische rheumatische Krankheit (Spondylitis ankylosans- auch Morbus Bechterew genannt) und andere Autoimmunkrankheiten eingesetzt werden.
VERFÜGBARE TESTKITS
Genotypisierung
RIDA®GENE HLA-B27 | PY0205 |
Therapeutische Diagnostik
RIDA®PRECISION ABCB1 | Y5500 |
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